Aufgaben in Deutschland

Deutschland ist Missionsland. Dieser Tatsache stellt sich die LKM seit etlichen Jahren durch spezielle missionarische Projekte.

Leipzig

In Leipzig arbeitet seit Ende 2006 Missionar Hugo Gevers unter Migranten, vorwiegend aus dem Iran.

Schon seit den 90er Jahren hatte der ehemalige LKM-Missionar Fritz-Adolf Häfner als Pfarrer der Leipziger Trinitatisgemeinde der SELK Kontakte zu Migranten (vorwiegend aus dem Iran) geknüpft, die im Raum Leipzig in Asylanten-Unterkünften lebten. Aus dieser Arbeit sammelte sich innerhalb der Gemeinde eine Gruppe von Menschen mit Migrations-Hintgergrund. Diese Arbeit nahm einen größeren Umfang an. Als im Frühjahr 2007 Pfarrer Häfner in den Ruhestand ging, wurde in Absprache mit der SELK und der Gemeinde Missionar Hugo Gevers in die missionarische Arbeit entsandt. Gevers ist selbst Migrant: Er stammt aus Südafrika und hat dort in der Großstadt Durban unter indisch-stämmigen Menschen gearbeitet.

Anfang 2007 wurde für die missionarische Arbeit in Leipzig das Begegnungszentrum der LKM unter dem Namen “Die Brücke” eroffnet – als Brücke zwischen Migranten und Einheimischen und als Brücke zum Evangelium. Dieses Begegnungszentrum zog im August 2012 in neue Räume in Leipzig-Volkmarsdorf um. Dort ergab sich sehr bald ein weiteres Arbeitsfeld mit Menschen aus dem Stadtteil, der neben den alteingesessenen Volkmarsdorfern einen hohen Anteil an Migranten hat und als sozialer Brennpunkt gilt.

Die den Räumen der “Brücke” gegenüber liegende, von ihrem landeskirchlichen Gemeindeverbund kaum noch genutzte St. Lukaskirche, wurde Ostermontag 2015 von der “Brücke” gemeinsam mit der Leipziger St. Trinitatisgemeinde der SELK  in Dienst genommen. Nach einer Probephase wurde die Kirche Ende 2016 offiziell durch die St.Trinitatisgemeinde übernommen, die dort seither ihre Gottesdienste feiert, teilweise gemeinsam mit der “Brücke”. Eine große Herausforderung an das Miteinander zwischen Gemeinde und Migranten bleiben die unterschiedlichen Sprachen, Deutsch und Farsi (Persisch). Das zeigt sich auch in der Gestaltung der Gottesdienste.

Neben Missionar Hugo Gevers arbeiten im Leipziger “Brücke”-Projekt zeitweise Volontäre und missionarische Mitarbeiter aus den USA mit. Derzeit (2023) sind das Deaconess Kim Bueltmann, Rachel Krause und der Übersetzer Mark Winterstein. Auch Studenten der Leipziger Universität unterstützen immer wieder in ihrer Freizeit die Arbeit der “Brücke”.

Seit dem Zustrom von Flüchtlingen im Herbst 2015 ist auch die Nachfrage nach Taufkursen und Hilfe im Alltag stark gestiegen.

Berlin und Hamburg

Gemeinsam mit der Lutheran Evangelical Association of Finland (LEAF) unterstützte von 2017 bis 2020 die LKM die Dreieinigkeitsgemeinde der SELK in Steglitz (https://steglitz-lutherisch.de/). Diese Gemeinde ist durch den Zustrom von Flüchtlingen, vorwiegend aus dem Iran und Afghanistan, in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die LEAF entsandte das Ehepaar Marko und Siiri Turunen zur Unterstützung von Gemeindepfarrer Dr. Gottfried Martens. Seit Dezember 2020 arbeiten Turunens in der Zions- und der Dreieinigkeitesgemeinde Hamburg der SELK, wo ebenfalls Migranten aus dem Iran und Afghanistan gesammelt und betreut werden. Zur Zeit (2023) werden sie von Missionar Rev. Dr. Christian Tiews unterstützt, den die Lutherische Kirche – Missouri-Synode in den Dienst nach Deutschland entsandt hat. Die LKM koordiniert die Zusammenarbeit.

Mönchengladbach-Rheydt

2017 begannen Pfarrer im Ehrenamt Winfried Küttner und Missionar Toni Lindholm von der Finnish Lutheran Mission | Suomen Evangeisklutherilainen Kansanlähhetys) eine Gemeinde (Christliches Centrum St Matthäus Mönchengladbach) zu sammeln. Neben ortsansässigen Lutheranern und Entkirchlichten sind besonders Migranten aus der Türkei und Millitürken aus Bulgarien im Fokus.

Nach vier Jahren in Deutschland und vorher weiteren 11 jahren in der Türkei kehrten Missionar Lindholm und seine Frau im Mai 2021 in ihre Heimat zurück. Auf ihre Stelle entsandte die Missionsgesellschaft Pastor Mikko und seine Frau Kirsi als Nachfolger.

Webseite: https://ccm.haus

Gifhorn

Das erste missionarische Projekt der LKM in Deutschland begann 1994 mit einer Arbeit unter deutschen Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion im Landkreis und der Kreisstadt Gifhorn. Pfarrer Markus Nietzke wurde dorthin als Missionar entsandt. Ein Jahr später konnte ein Haus für dieses Projekt erworben werden. 1996 konstituierte sich die Philippusgemeinde Gifhorn als Gemeinde der SELK. Da das zunächst erworbene Haus mit seinen Räumlichkeiten für Gottesdienste und andere gemeindliche Veranstaltungen nicht mehr ausreichten, erwarb die Gemeinde Anfang 2001 in Gamsen, einem Ortsteil von Gifhorn, das größere Gebäude einer ehemalign Bäckerei und zog nach dem Umbau zum Gemeindezentrum dorthin um. Die Gemeinde zählte 2003 bereits über 100 Glieder. Ihre missionarische Arbeit beschränkt sich jedoch nach wie vor keineswegs auf Spätaussiedler. Die Gemeinde möchte vielmehr allen kirchenfernen Menschen eine geistliche Heimat bieten. Nachdem der Gründer der Gemeinde (Pfarrer Markus Nietzke) als Missionsdirektor nach Bleckmar wechselte, wurde die Arbeit bis 31.9.2008 von Missionar Markus Büttner weitergeführt. Damit endete das Missionsprojekt in Gifhorn unter Obhut der Lutherischen Kirchenmission. Am 1.10.2008 übernahm die Gesamtkirche die Verantwortung für dieses Missionsprojekt. Sie stellt nun den Pfarrer und verantwortet die geistliche Betreuung der Gemeinde.

Die Philippusgemeinde Gifhorn ist Körperschaft des Öffentlichen Rechts und hat eine eigene Homepage: www.lutherischegemeinde.de

Berlin-Marzahn

Von November 1999 bis September 2014 arbeitete die LKM in Berlin-Marzahn. Dieser östliche Stadtbezirk von Berlin hat etwa 130 000 Einwohner. Nur ein sehr kleiner Teil von ihnen gehört einer Kirche an. Mehr Information über Berlin-Marzahn bietet die Homepage des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf.
Missionar Hartwig Neigenfind wurde 1999 von der LKM in dieses Projekt entsandt und arbeitete dort bis Ende 2009, von 2010 bis 2014 betreute Missionar Hugo Gevers die vakante Stelle von Leipzig aus, neben seiner dortigen Arbeit.

Die während der Arbeit der LKM entstandene  “Evangelisch-Lutherische Missionsgemeinde Marzahn” zählt zur Zeit etwa 60 Glieder und ist Teil des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg der SELK. Zusammen mit der Gemeinde Angermünde bildet sie seit 2014 einen Pfarrbezirk. Die Missiongemeinde Marzahn hat eine eigene Homepage, wo Sie mehr Information erhalten können.

Die Aufgabe in Marzahn bleibt auch heute, Kontakte zu knüpfen, Vertrauen zu Nichtchristen aufzubauen, auf konkrete Nöte einzugehen, Gelegenheiten zum Zeugnis vom christlichen Glauben zu suchen und zu ergreifen. So engagiert sich die Gemeinde nach wie vor mit dem Projekt “Laib und Seele” im Rahmen der “Berliner Tafel” für Bedürftige.

Cottbus-Döbbrick

Von 2001 bis 2016 war die Petrusgemeinde Döbbrich Missionsprojekt der LKM.

Der Ort Döbbrick gehört zur Großstadt Cottbus im Südosten des Bundeslandes Brandenburg. Eine kleine Gemeinde der SELK gibt es dort seit dem 19. Jahrhundert. Sie ist Teil des Pfarrbezirks Cottbus. Ihre Gliederzahl war jedoch im Laufe der Zeit sehr stark zurückgegangen.

Döbbrick hat erheblichen Zuzug von Menschen erfahren, die der großstädtischen Umgebung eine vorstädtisch-ländliche vorziehen. Neue Wohngebiete mit Ein- und Mehrfamilienhäusern sind entstanden beziehungsweise noch geplant. Mehr als 3000 Einwohner soll der Ort einmal haben. Nur knapp 3 Kilometer entfernt liegt ein alter Stadtteil von Cottbus mit etwa 20 000 Einwohnern. Der größte Teil der Bevölkerung von Cottbus gehört keiner Kirche an.

Im April 2001 wurde Pfarrer Holger Thomas als Missionar der LKM nach Döbbrick entsandt. Es ging darum, Kontakte zu knüpfen, Gelegenheit zu suchen, Christus mit Wort und Tat zu bezeugen und lutherische Kirche zu bauen. Der Kirchenbezirk Lausitz und der Pfarrbezirk Cottbus der SELK unterstützten dieses Projekt der LKM aktiv.

Im August 2002 wurde die 150 Jahre alte Kirche neu eingeweiht, nachdem sie mit Hilfe vieler freiwilliger Kräfte aus der SELK, aus aus dem Ort Döbbrick und sogar aus dem Ausland saniert worden war.

Die Petrusgemeinde Döbbrick ist nach wie vor eine Gemeinde im Kirchenbezirk Lausitz der SELK und gehört zum Pfarrbezirk Cottbus.